Arbeitsintegration als Teilbereich der Sozialen Arbeit ermöglicht Menschen, die von Exklusion betroffen sind, Zugänge zu Arbeit und darüber Teilhabe an der Gesellschaft. Dafür schafft das professionelle Feld – Dienstleistungsorganisationen und Fachpersonen der Arbeitsintegration – Angebote, die finanziell vom Sozialversicherungssystem getragen werden. Dieses Gestaltungssystem hat Transformationsbedarf. Neue Gesetzesgrundlagen, eine sich rasant verändernde Arbeitswelt und das Leitbild einer inklusiven Gesellschaft drängen auf Veränderung: von der angebotszentrierten Aktivierungslogik zur Partizipation und Personenzentrierung. Für diese Transformation braucht der Gestaltungsraum Arbeitsintegration konkrete Instrumente, Methoden und positive Gelingensbeispiele, die zur Mitwirkung anregen.
Der doA-Ansatz bietet mögliche Antworten auf die Frage, wie die notwendige Transformation in der Arbeitsintegration angegangen werden kann. Der Ansatz wurde von Tanja Rüdisühli im Rahmen des Weiterbildungs-Masters «Strategic Design» an der ZHdK entwickelt und vereint Theoriebezüge aus Design, Sozialer Arbeit und Organisationsentwicklung mit reflektierter Praxis im Feld der Arbeitsintegration. Der Ansatz umfasst acht Dimensionen, in denen designorientiertes Denken und Handeln in der Arbeitsintegration effektiv zum Tragen kommt. In diesen Dimensionen kann angesetzt werden, um Transformationsprozesse in der Arbeitsintegration designorientiert voranzutreiben. Als digitales Maturitäts-Tool bietet doA hier die Möglichkeit, Projektvorhaben und Angebote in der Arbeitsintegration bezüglich Designorientierung einzuschätzen und mögliches Entwicklungspotenzial auszuloten.
Der doA-Ansatz ist als Referenz für alle gedacht, die an designorientiertem Denken und Handeln im Feld der Sozialen Arbeit interessiert sind. Eine erste Zielgruppe sind Lehrende, Forschende und Studierende der Sozialen Arbeit, die designorientiertes Handeln in Verbindung zu ihrem Professionsverständnis bringen und ein vertieftes Verständnis für diese Verbindung und das Potenzial entwickeln wollen. Eine zweite Zielgruppe stellen Personen dar, die innerhalb sozialer Organisationen oder im weiteren Feld der Arbeitsintegration arbeiten und ihre Projekte designorientiert weiterentwickeln, resp. mit Design experimentieren und Erfahrung sammeln wollen. Und als dritte Zielgruppe fokussiert der Ansatz Designer:innen, die im Kontext Sozialer Innovation bereits gestalten und damit die noch weitgehend «fehlende Profession» bilden, welche zur gewünschten Transformation beitragen kann.